Menschen erreichen, überzeugen und binden: Wie organische Reichweite Ihnen zu einer überzeugenden digitalen Identität verhilft
Werbung nervt – nicht nur potenzielle Kund:innen beim Internetsurfen. Sondern auch am anderen Ende des Bildschirms beim Betrachten des schrumpfenden Werbebudgets. Wenn es doch nur einen Weg gäbe, trotz Kostenreduzierung Reichweite zu generieren und Kund:innen nachhaltig zu binden …
Gibt es! Die Antwort lautet: organische Reichweite. Was Sie unter organischer Reichweite verstehen sollten, welche Vorteile sie mit sich bringt und wie Sie diese Vorteile richtig für sich nutzen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Definition: Bezahlte vs. organische Reichweite
Bezahlte Reichweite wird – wie die Bezeichnung bereits verrät – gekauft. Das heißt, dass Sie Kund:innen durch bezahlte Werbemaßnahmen auf Ihr Unternehmen und Ihre Inhalte aufmerksam machen (Paid Media). Etwa anhand von Online-Anzeigen in den sozialen Medien oder gesponserte Erstplatzierungen in den Suchergebnissen von Google und Co. Dadurch generieren Sie in kürzester Zeit eine große Reichweite – und verlieren sie nach Ablauf der Werbekampagne auch genauso schnell wieder.
Organische Reichweite umfasst Personen, die auf natürlichem Weg zu den unbezahlten Beiträgen Ihres Unternehmens gelangen. Etwa durch gezieltes Suchen eines Keywords, zufälliges Scrollen, Empfehlungen von Freund:innen oder Interaktionen anderer Nutzer:innen in den sozialen Medien. Unbezahlte Inhalte können zum Beispiel
- SEO-optimierte Websites und Artikel,
- Social Media Postings wie Fotos, Videos oder Memes,
- Gastbeiträge,
- User-Generated Content (UGC) oder
- Newsletter bzw. E-Mail-Marketing sein.
Organische Reichweite baut sich langsam auf und kostet keinen Pfennig. Lediglich Zeit und strategisches Vorgehen.
5 Vorteile von organischer Reichweite
1. Budgetfrei: Organischen Content zu verbreiten kostet kein Geld. Deswegen ist auch kein festes Budget nötig. Kosten können je nach Inhalt allenfalls bei der strategischen Entwicklung und Produktion der Beiträge entstehen. Bezahlte Inhalte sind eine Kostenstelle, organische Inhalte eine Investition.
2. Vertrauenswürdig: Nutzer:innen vertrauen organischen Inhalten mehr. In der Regel folgen sie lieber den Empfehlungen von Freund:innen, Familienmitgliedern oder Expert:innen als dem Rat unvertrauter Werbeanzeigen. Je öfter die User:innen Ihre Inhalte weiterempfehlen und in den sozialen Netzwerken teilen, desto stetiger wächst Ihre organische Reichweite (Schneeballeffekt) – eventuell weit über die ursprüngliche Zielgruppe hinaus. Heutzutage haben Konsument:innen im Internet ein mentales Schutzschild gegen Werbung aufgebaut – organischer, relevanter Content umgeht diesen Schild.
3. Persönlich: Werbung wirkt unpersönlich, da der Verkaufsaspekt hier klar im Fokus steht. Organische Beiträge sind hingegen eine gute Möglichkeit, um die Persönlichkeit und die Positionierung Ihres Unternehmens hervorzuheben. Durch das Teilen von Behind-the-scenes-Einblicken oder das Vorstellen einzelner Mitarbeiter:innen und Expert:innen verleihen Sie Ihrem Unternehmen Authentizität sowie Autorität.
4. Nachhaltig: Organische Reichweite baut sich meist langsam auf, da tatsächlich interessierte Nutzer:innen nicht auf einen Schwall, sondern nach und nach auf Ihren Content stoßen. Diese Personen, die Sie auf natürliche Art und Weise von Ihrem Unternehmen überzeugen können, bleiben Ihnen daher auch langfristig erhalten. Das nennen viele Spezialist:innen den „Compound Effect“: Je länger Sie Reichweite aufbauen, desto besser und effizienter geschieht dies.
5. Anpassbar: Das Schlimmste, das passieren kann: Ein Beitrag zündet nicht und generiert keine Reichweite. Dann sind Ihnen ein bisschen Mühe und Zeit verloren gegangen, aber noch lange kein drei- oder vierstelliges Werbebudget. Schauen Sie, welche Ihrer Inhalte besser funktionieren, oder orientieren Sie sich an den Beiträgen ähnlicher Unternehmen. Und dann: neuer Versuch!
Warum organische Reichweite schwankt
Organische Reichweite zeigt aufgrund ihrer Wirkungsart keine sofortigen Ergebnisse. Die kommen meist erst nach ein paar Wochen oder Monaten. Daher empfiehlt es sich, nach Ihrem ersten Posting erst einmal ruhig und geduldig zu bleiben. Wie sich Ihr organischer Content im World Wide Web schlägt, hängt jedoch nicht nur von seiner Inhaltsart ab. Weitere Faktoren wie
- User-Interaktionen,
- Tageszeit,
- verwendete Geräte,
- Qualität,
- Relevanz sowie
- regelmäßiges Posten
können Ihre organische Reichweite beeinflussen. Daher ist es ganz normal, wenn sie ab und zu schwankt. Wie Sie diesen Faktoren trotzdem entgegenwirken können, erfahren Sie jetzt.
10 Tipps, um Ihre organische Reichweite zu steigern
1. Lernen Sie Ihre Kund:innen kennen
Sammeln Sie Daten und lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen. Demografische Merkmale, Hobbys und Interessen – die Unternehmensaccounts auf Social Media bringen grundlegende Analysefunktionen mit sich. Versetzen Sie sich in die Zielgruppe: Welche Probleme oder Wünsche könnten sie beschäftigen? Richten Sie Ihren Content auf die Lösung dieser Fragen aus.
2. Lernen Sie den Algorithmus kennen
Je nach Social-Media-Plattform gibt es verschiedene Faktoren, die Ihre Inhalte pushen oder in den Hintergrund rücken lassen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich vorab über die Funktionsweise des Algorithmus informieren und Ihren Content danach ausrichten. Bei LinkedIn ist 2024 die Verweildauer der Posts wichtig, bei Instagram die Viewrate von Reels.
3. Interagieren Sie mit Ihrer Community
Grundsätzlich ist eine hohe Zahl von Interaktionen immer eine gute Sache. Betreuen Sie Ihre Kanäle aktiv und sorgen Sie für Interaktionen. Neben Likes und Shares von Nutzer:innen können Sie
- auf Kommentare eingehen,
- eventuelle Fragen beantworten,
- selbst Fragen stellen und Diskussionen anregen oder
- Aktionen wie Gewinnspiele oder Wettbewerbe veranstalten.
Durch das Community Management verstärken Sie auf Dauer die Bindung zu Ihren Kund:innen und erhöhen das Vertrauen in Ihr Unternehmen.
Best Practice Beispiel: POCO Einrichtungsmärkte
Auf ihrem Instagram-Profil veröffentlichen POCO Einrichtungsmärkte in regelmäßigen Abständen aktuellen organischen Content: Aktionen, Challenges und Infos in Form von Bildern und Reels. Sie unterhalten ihre Community und laden sie zu einem Austausch in den Kommentaren ein. Hashtags wie #Pocolicious sind ein klares Erkennungsmerkmal.
4. Teilen Sie User Generated Content
User Generated Content (UGC) umfasst Inhalte, die Ihre Community erstellt. Spielen Sie diesen auch auf Ihren Kanälen aus. Das erhöht das Vertrauen anderer Nutzer:innen und im Umkehrschluss die organische Reichweite.
5. Verwenden Sie Hashtags
Relevante Hashtags helfen dabei, Ihre Inhalte zu pushen und für mehr Nutzer:innen sichtbar zu machen. Halten Sie am besten Ausschau nach Trends oder führen Sie eigene Hashtags ein, die Nutzer:innen mit Ihren Inhalten verbinden.
6. Seien Sie authentisch
Scheuen Sie sich nicht, die Persönlichkeit Ihres Unternehmens zu zeigen. Zum Beispiel, indem Sie direkt zu potenziellen Kund:innen sprechen, Ihre Produkte oder Dienstleistung in Aktion präsentieren oder exklusive Behind-the-scenes-Inhalte teilen. Dadurch erscheinen Sie nahbarer und gewinnen Vertrauen.
7. SEO-optimieren Sie Ihre Website
Damit auch Ihre Website ganz oben unter den Suchvorschlägen rankt, sollten Sie Ihre Inhalte auf Basis einer Keywordrecherche erstellen. So können Sie auch bestehenden Content optimieren und neue Magazinartikel auf die Suchintention Ihrer Zielgruppe zuschneiden. Dadurch erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit und erlangen einen Vorsprung gegenüber Ihrer Konkurrenz.
8. Erlernen Sie klassisches Copywriting
Überzeugen Sie potenzielle Kund:innen durch spannende Texte von Ihrem Unternehmen. Mit gutem Texthandwerk erhalten Sie die Aufmerksamkeit der Leser:innen und regen sie zu den Handlungen an, die Sie beabsichtigen: einem Kauf, einem Download oder einer Newsletter-Anmeldung.
9. Teilen Sie regelmäßig hochwertigen Content
Um Ihren Platz in den Rankings zu sichern, sollten Sie in regelmäßigen Abständen SEO-optimierte Inhalte teilen. Auf diesem Weg unterstützen sich die einzelnen Beiträge gegenseitig und erhöhen Ihre organische Reichweite. Regelmäßige Inhalte bedeuten jedoch nicht, einfach irgendwas zu veröffentlichen. Sorgen Sie für gleichbleibend hohe Qualität – am besten mithilfe eines festen Plans.
Best Practice Beispiel: RINTI
Auf ihrer Website finden sich neben den Produkten von RINTI auch SEO-optimierte Magazinartikel. Sie erscheinen im monatlichen Rhythmus und vermitteln ihr Fachwissen an Hundeliebhaber:innen auf spannende Art und Weise.
10. Identifizieren Sie Ihre Top-Beiträge
Kontrollieren Sie die Online-Performance Ihres Contents regelmäßig. So können Sie herausfinden, welche Inhalte besser oder schlechter als andere ankommen und warum. Zum Beispiel aufgrund des Inhaltstyps, der visuellen Aufmachung oder des Posting-Zeitpunktes. Je nachdem können Sie von den eigenen Top-Beiträgen lernen und Verbesserungen vornehmen.