Googles „Helpful Content Update“: Große Wellen, bisher wenig Bewegung 

Der Panda unserer Zeit? Google geht in die direkteste Qualitäts-Offensive seit Jahren? Warum das Helpful Content Update mehr eine Richtungsweisung als ein fest terminiertes Update ist

Google spricht ungewöhnlichen Klartext: Statt „Penguin“, „September“ oder „MUM“-Update wertet die Suchmaschine 2022 scharf: Das nächste Update wird explizit in „hilfreichen“ und „nicht hilfreichen“ Content unterscheiden und die Rankings dementsprechend neu ordnen. Allerdings ist der große Impact auch dort ausgeblieben, wo das Update schon ausgerollt ist. 4 Thesen, was das für Content Marketing bedeutet.

1. Google möchte eigentlich schärfere Zähne gegen „SEO-Content“ zeigen

Bei vielen Menschen sollten jetzt die Alarmglocken klingeln. Nämlich dann, wenn sie immer noch (im Jahr 2022!) Content schreiben, nur um bei Google aufzutauchen. Im neuen Helpful Content Update spricht Google explizit von „people-first content“. Affiliates und Content-Maschinen ohne klare Fachexpertise sollte dieses Update deshalb besonders hart treffen. Auch Marken, die viele URLs mit „SEO-Texten“ produzieren, werden verlieren, wenn Google konsequent das Update umsetzt. Etwa eine Computermarke, die über Waschmaschinen schreibt oder ein Publisher, der keinen klaren Themenfokus hat.

Vergleichsportale, die stark auf „Fülltexte“ setzen, etwa Kategorieseiten mit Textwüsten, könnte das Update sehr hart treffen. Der Trend geht vom „SEO-Texter“ zur „Online-Redaktion“.


Was ist nach Rollout des Updates passiert?
Wenig. Eine Websites mit Song-Lyrics darauf, einige Ringtone-Websites und ein paar Domains rund um Coding haben auf die Nase bekommen. Andererseits: die Schlagrichtung unter diesem Punkt verfolgt Google ohnehin schon lange. Mehrere Updates in der Vergangenheit gingen in eine ähnliche Richtung, zukünftige werden in eine ähnliche Richtung gehen. Der Punkt bleibt für Content Marketing valide: weg mit Texten, die nicht für Menschen, sondern „für SEO“ sind.

2. Schlechte Inhalte ziehen die gesamte Domain runter

Auch diese Eigenart des kommenden Updates erinnert an Panda: Das Helpful Content Update wird nicht nur einzelne URLs bewerten, sondern ein Gesamtbild der Domain erfassen. Wer einige wenige performante Inhalte hat, aber 70% der URLs keine Sichtbarkeit erzeugen, wird ein Problem haben. Denn im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die meisten Inhalte der Website nicht überzeugen. Für Google offenbar ein Grund, der gesamten Website künftig weniger Lorbeeren zu schenken.

Was ist nach Rollout des Updates passiert?
Es scheint, als sei das bei den Websites, die vom Update betroffen sind, zutreffend. Übrigens: Content Pruning ist in der SEO schon seit Jahren Best Practice. Aus einem guten Grund: Ein schlechter Apfel im Obstkorb steht dem ganzen Korb nicht besonders gut.

3. KI-Content wird es schwer haben, sobald Google besser versteht, diesen zu identifizieren

Es gibt immer mehr bezahlbare Tools, die KI und Machine Learning nutzen, um Texte zu produzieren. Allerdings können diese Tools nur aus dem bestehenden Dokumentenkorpus des Internets schöpfen. Hart formuliert: Texte, die eine KI über ein Thema schreibt, sind immer „zusammengeklaut“. Mal abgesehen von der stilistischen Leistung der KI, ist das genau das, was Google nicht will: aufgewärmter Content ohne kreative Leistung, ohne Mehrwert, ohne Experten als Update. Wobei: Die allermeisten schlechten SEO-Texte entstehen nicht durch KI, sondern durch unterbezahlte Clickworker, die auf Pay-per-Word-Portalen zig Texte am Stück schreiben.

Was ist nach Rollout des Updates passiert?
Uns sind keine Fälle bekannt, in denen Google explizit aufgrund von KI-Texten abstraft. Andersherum bleibt aber die grundlegende Richtung, dass Google besonders einzigartige Texte bevorzugt. Siehe auch die Theorie des Information Gain in der SEO.

4. „People First Content“ zeigt, dass Haltung, EAT und Fachmeinungen die Zukunft sind

Über gesättigte Fettsäuren sollte ein Lebensmittelchemiker schreiben – oder der Inhalt muss zumindest in Zusammenarbeit mit einem derartigen Experten entstanden sein. Das gilt für alle Themen, in denen ein alltägliches Allgemeinwissen nicht ausreicht. Und dann muss zum rein Faktischen etwas dazukommen: Eine Komponente, die den Inhalt veredelt – schließlich braucht Google einen besonderen Grund, diesen Inhalt an allererster Stelle auszuspielen. Dazu müssen wir uns nochmal vor Augen führen was das bedeutet: Wer für „pizza teig“ auf Platz 1 der Google-SERPs steht, hat den besten Inhalt zu diesem Thema im gesamten indexierten Web seiner Sprache.

Was ist nach Rollout des Updates passiert?
Auch wenn das Update bisher eher zahnlos bleibt: EAT in der SEO ist längst kein Geheimtipp mehr. Das Prinzip, dass Menschen am meisten Menschen vertrauen und Transparenz bevorzugen, hat längst auch ohne Helpful Content Update Einzug in die SEO gefunden.

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