Schräg, schrill, (s)charmant:
Der Relaunch von tivoli.de


Der „Hanseat“ ist zurückhaltend, ja fast schon „unterkühlt“, zuweilen auch ein bisschen arrogant, der Bremer wie der Hamburger – behauptet man. Eine Beziehung zwischen diesen beiden Hanseaten? Unterkühlt wäre untertrieben, erzählt uns die Fußballgeschichte immer wieder. Nicht in dieser schönen Geschichte. Da sind wir auf St. Pauli und das ist bekanntermaßen etwas völlig anderes. Auch fußballerisch ;)


Kunde

Schmidts Tivoli GmbH


Was?

Relaunch auf TYPO3-Basis mit Ticketshop-Anbindung inklusive Konzeption einer Content-Marketing-Strategie und Kampagnenidee.

Für uns ist dieses Projekt etwas Besonderes: Da kommt eine Anfrage aus Hamburg, vom Spielbudenplatz auf St. Pauli, vom traditionsreichen und bundesweit bekannten Privattheater Schmidt: Relaunch der Website mit Anbindung an den Ticketshop, Content Marketing, Kampagne – das volle Programm.
Wir fahren zum Pitch nach Hamburg und sind beeindruckt von der plüschig-pompösen Atmosphäre, die das Gebäude ausstrahlt und davon, wie entspannt und unkompliziert die Menschen darin sind. Unsere Idee für das Content Marketing kommt an, das Design knallt und wir passen menschlich gut zusammen.
Wir fahren nochmal hin, zur zweiten Runde – und merken wieder, dass es passt.
Wir fahren nochmal hin, zur dritten Runde, um zu zeigen wie unser Konzept auch ohne Content Marketing funktioniert.
Und dann haben wir sie überzeugt.  
Dreimal ist Bremer Recht.
Der Kickoff zum Projekt ist ganz anders als wir das kennen. Wir treffen uns mit dem Team im Angies, dem Nachtclub des Schmidts. Das Team ist die halbe Schmidt-Familie: das Marketing, die Gastro, die Techniker, die Spielleitung, die Chefetage. Wir lernen im Kickoff vor allem die Geschichten hinter den Kulissen kennen, aber auch die tatsächlichen Orte auf und hinter der Bühne.

Bevor wir fahren, gibt’s noch einen Mojito auf dem Spielbudenplatz – wie sich das gehört.

Die nächsten Male St. Pauli heißt es ab ins Theater: Wir wollen die Menschen kennenlernen, die im Publikum von der Heißen Ecke, den Königs vom Kiez oder Jana und Janis sitzen. Wir werden mitgerissen von dem, was auf der Bühne und davor passiert. Irgendwie schräg, irgendwie schrill, ganz schön charmant: Das ist modernes Volkstheater für Kopf und Herz, für alle. Das sieht, hört und fühlt man.

Wir haben das Schmidt in Vorstellungen live erlebt und stellen fest: Alle hier stehen 100 prozentig zu dem, was auf, hinter und neben der Bühne so passiert. Die Mitarbeiter SIND das Schmidt – authentisch, kiezig, humorvoll. Und genauso unaufgesetzt sind auch seine Besucher. Wer ins Schmidt kommt, ist einfach er/sie/d selbst.

All das muss die neue Website am Ende rüberbringen. 

„Die Chemie zwischen artundweise und uns stimmt einfach – vielleicht ist auch deshalb das Ergebnis so gut: Die neue Website ist funktional und ästhetisch absolut auf der Höhe der Zeit und sie trifft den Kern unserer Marke: schräg, schrill, charmant.“

Sebastian Kähler, Marketingleiter Schmidts Tivoli GmbH

Ein Screenshot von der Tivoli Startseite

Was ist so toll daran?

Das Entdecken der Schmidt-Welt – für uns und für den User.
Am Ende stand ein Konzept für die Website, die den Besucher immer genau dort abholt, wo er gerade ist – auf der Suche nach Information bei Google oder nach Inspiration auf Facebook oder Instagram; natürlich mobil. Und die ihn dann von einer Detailseite aus ständig an ganz neue Punkte bringt, wenn er will. Eine intuitive Navigation über TAGs schafft viele unterschiedliche Quereinstiege neben der klassischen Top-Down-Struktur einer Website – die es natürlich auch gibt. Aber auf tivoli.de geht es um das Entdecken der Themen rund um Bühne, St. Pauli und das Nachtleben, die miteinander vernetzt die Geschichte des Schmidt Theaters erzählen. Eine Detailseite zum Dauerbrenner „Heiße Ecke“ schreit nicht „Kauf mich“, sondern zieht über den Inhalt rein in diese plüschig-pompöse Welt auf St. Pauli mit seinen kiezigen Charakteren, die uns später auf der echten Bühne begegnen. Die mobile-first-Website bedient durch ihre intuitive Struktur und ihre Inhalte die verschiedenen Customer Journeys der Schmidt-Interessenten und setzt so den Grundstein für die digitale Kommunikation. Mit Content, der relevant und kampagnenfähig ist: das ist das Theaterprogramm selbst.

Ein schwarz-weiß Bild von einer Frau, die auf eine Wand schaut an der Zeitungsartikel hängen.

Und was ist noch so toll daran?

Das ganze Drumherum, das Plüschig-Pompöse in der analogen Welt. Wir haben die Menschen auf, vor und hinter der Bühne kennengelernt. Wir durften in die heiligen Katakomben der hausinternen Bühnenwerkstätten, in die Näherei, wir durften backstage dabei sein, wenn sich die Schauspieler von „Heiße Ecke“ in der Maske auf ihren Auftritt für die nächste Szene vorbereiten und sich innerhalb von Minuten in jemand anderes verwandeln. Aus der rotzigen Hannelore hinter der Imbisstheke wird innerhalb eines Songs die spießige Ehefrau Lotti, mit Dauerwelle und Zweiteiler.
Wir werden zu Premieren eingeladen, stehen gemeinsam mit Udo Lindenberg auf der Gästeliste und dann treffen wir ihn auch noch. Mehr St. Pauli geht vielleicht gar nicht.
Für diese tolle Kundenbeziehung nehmen wir auch gern immer wieder die beschwipsten Metronom-Fahrten nach einem furiosen Theaterabend in der Nacht auf uns, die dann ausfallen oder mit Schienenersatzverkehr ab Sprötze bis nach Bremen enden.
Es lohnt sich jedes Mal.
Was noch fehlt: Corny Littmann treffen – wir warten auf die Einladung.

Dass sich eine Kreativagentur (also wir) aus der kleinen Hansestadt Bremen beim Schmidt Theater aus der großen Hansestadt (und Agentur-Hochburg) Hamburg durchsetzt, hat trotzdem ein bisschen gedauert – vorsichtige Zurückhaltung und so. Wir haben eben den Schlüssel zum Tor der Welt. Wie arrogant!