Recap eines der größten Events für Onlinemarketing & Digitales in Europa – unsere 3 Learnings
Wenn sich deutsche Influencer:innen und (Möchtegern-)Sternchen überbieten, LinkedIn glüht und Marken ihre buntesten Messestände aufbauen, ist es wieder so weit: Die OMR steht vor der Tür. Wir waren auch dieses Jahr wieder dabei – mitten im Trubel zwischen Buzzwords, Bühnen und Business – und fragen kritisch: Lohnt sich die OMR oder ist es tatsächlich nur ein Sehen-und-Gesehen-werden? Unsere Learnings →
#1: KI ist gekommen, um zu bleiben – und das ist gut so
Schon 2023 hat das Thema künstliche Intelligenz die OMR dominiert. Damals war ChatGPT brandneu und für viele erst mal eine Trend-Spielerei. Zwei Jahre später zeigt sich: Die Entwicklung schreitet rasant voran – und hat längst die Phase bloßer Trends verlassen.
Zentrales Thema auf der OMR 2025 war daher erneut die Frage: Wie können wir KI sinnvoll im Marketing einsetzen?
KI Use Case NIVEA
Ein Use Case dazu kam von NIVEA . In einer Masterclass zeigt die Brand, wie sie ein KI-gestütztes Tool (Aime/Sharedien) nutzt:
- bestehende Assets (z. B. Bilder, Visuals) lokalisieren und übersetzen,
- Assets automatisch mit Schlagworten versehen,
- Thumbnails und Kampagnenbilder erstellen,
- Models erkennen und mit Lizenzen abgleichen.
Besonders für Marken mit internationalem Rollout-Pensum kann das ein echter Gamechanger sein.
#2 Videos im KI-Zeitalter – Storytelling bleibt Pflicht
Ein weiterer spannender Impuls kam von Vimeo . In einer Masterclass wurde nicht nur betont, wie stark Video-Content zur SEO-Performance beiträgt, sondern auch, wie wir die Produktion in Zeiten von KI neu denken können. Statt hoher Produktionskosten und langer Lead-Zeiten ermöglichen neue Tools (z. B. automatische Skripterstellung, KI-Grafiken, Sprachsynthese) deutlich effizientere Produktionen. Auch für kleinere Teams. Wichtig dabei: Trotz aller technischen Möglichkeiten bleibt Storytelling der Schlüssel für guten Content. Die Botschaft muss stimmen – KI kann unterstützen, aber keine Idee retten, die inhaltlich nicht trägt.
Videos werden für Suchmaschinen immer relevanter.
Websites mit eingebetteten Videos erhöhen nicht nur die Verweildauer, sondern haben laut Vimeo auch bessere Chancen, in den organischen Suchergebnissen sichtbar zu werden. Vor allem bei erklärungsbedürftigen Themen profitieren Websites hier. SEO-Services müssen das mitdenken.
#3 Zwischen Substanz und Sales-Pitch: Nicht alles, was glänzt, ist Gold
Trotz vieler starker Inhalte können wir eine Beobachtung nicht ignorieren: Einige Formate – auch im Bereich Masterclasses – wirken eher wie verlängerte Werbeveranstaltungen.
Der inhaltliche Tiefgang bleibt dort hinter den vielversprechenden Titeln zurück, insbesondere wenn Anbieter:innen ihre eigenen Tools oder Plattformen präsentieren. Prüft die Agenda deshalb im Vorfeld kritisch: Wer spricht mit welchem Hintergrund – und mit welcher Intention? Denn wo Know-how angekündigt wird, steckt nicht immer echtes Wissen drin.
Kleine Bühnen, große Wirkung: Kurzformate mit Mehrwert
Ein echtes Highlight abseits der Hauptbühnen waren die Mini-Sessions von Baby Got Business . In zehnminütigen Impulsen wurden Themen wie
- LinkedIn Hacks,
- Prompt Engineering für Social Media oder
- Social Media Strategien
kompakt, fundiert und praxisnah behandelt – ohne Show, aber mit Substanz. Solche Formate zeigen: Es muss nicht immer die große Inszenierung sein, um Relevanz zu erzeugen. Gerade kleinere Bühnen ermöglichen es, Trends schnell zu erfassen – und Ideen direkt mitzunehmen.
Fazit: Für wen lohnt sich ein Besuch der OMR?
Auch 2025 hat die OMR gezeigt, wie vielfältig und zugleich herausfordernd die Marketingwelt geworden ist. Nicht jeder Talk liefert Tiefe, nicht jede Bühne bringt Erkenntnis – aber die Chance, Impulse, Kontakte und Tools mitzunehmen, ist definitiv da.
Letztlich ist die OMR so wertvoll, wie man sie vorbereitet, filtert und nutzt.
Nicht jede Keynote und Masterclass, die interessant klingt, liefert auch tiefgehende Inhalte – aber einiges ist erstaunlich alltagstauglich. Und genau darum geht’s am Ende: Impulse finden, die du im eigenen Arbeitskontext umsetzen kannst.