SEO-Texte. Jeder im Marketing hat diesen Begriff schon gehört. Gemeint sind Texte, die in den Google-Ergebnissen weit oben ranken sollen. Als Content-Agentur nutzen wir diese Bezeichnung jedoch ungern – und das hat gute Gründe. In der Vergangenheit verstand man unter einem SEO-Text oft einen für Suchmaschinen optimierten Text, vollgepackt mit bestimmten Keywords. Die Kunst bestand darin, relevante Schlüsselwörter harmonisch in den Text zu integrieren, ohne Lesbarkeit und Qualität zu beeinträchtigen.
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- Heute führt der Begriff „SEO-Texte“ in die Irre
- Was bedeutet das Stichwort „SEO-Text“ überhaupt?
- Vom Keyword-Stuffing zu echtem Mehrwert
- Erfolgreiche Inhalte stellen die Bedürfnisse der Nutzer:innen in den Vordergrund
- Der Begriff „SEO-Text“ ist veraltet und zu kurz gedacht
- Texte für Menschen – nicht (nur) für Maschinen
- Die Suchintention als Kompass – auch Prompts haben Intentionen
- Fazit: Lieber guter Content als „SEO-Text“
- Wir wissen also, was gemeint ist, wenn jemand nach „SEO-Texten“ fragt …
Heute führt der Begriff „SEO-Texte“ in die Irre
Texte, die sich auf Keyword-Dichte oder rein technische Optimierungen beschränken, funktionieren nicht mehr. Stattdessen zählen Mehrwert, Einzigartigkeit und Nutzerorientierung. In diesem Artikel schauen wir uns an, warum „SEO-Text“ als Begriff zu kurz greift – und was wirklich nötig ist, um über Inhalte nachhaltige Sichtbarkeit aufzubauen.
Was bedeutet das Stichwort „SEO-Text“ überhaupt?
Der Begriff klingt, als gäbe es spezielle Texte nur für Google. Früher war das in gewisser Weise Realität: Viele Webmaster:innen fügten ihren Seiten zusätzliche Absätze hinzu, prall gefüllt mit Keywords, einzig mit dem Ziel, bessere Rankings zu erzielen. Sogenannte SEO-Texte sollten die Relevanz einer Seite für bestimmte Suchbegriffe steigern. Beliebt war das beispielsweise in Onlineshops, wo man unter Produktlisten einen generischen Textblock platzierte, der sämtliche relevanten Keywords abdeckte. Die Qualität für Leser:innen blieb dabei oft auf der Strecke.
Heute verstehen wir unter SEO-Texten gut optimierte Inhalte
Idealerweise erfüllen diese Texte zwei Anforderungen: Sie sind relevant für Suchmaschinen und wertvoll für Menschen. Das bedeutet, sie behandeln genau die Themen und Keywords, nach denen die Zielgruppe sucht, und zwar in einer Weise, die Leser:innen wirklich informiert und überzeugt. Ein moderner „SEO-Text“ integriert Themen also organisch in einen qualitativ hochwertigen Inhalt. Dazu gehören eine klare Gliederung mit Überschriften, gute Lesbarkeit, hilfreiche Bilder oder Grafiken und interne sowie externe Links, die Kontext bieten. Kurz: alles, was auch ein normaler guter Text haben sollte.
Vom Keyword-Stuffing zu echtem Mehrwert
Es gibt einen Grund, warum wir das Stichwort „SEO-Text“ nur noch in Anführungszeichen verwenden. Googles Sicht auf solche Inhalte ist eindeutig: Texte, die du ausschließlich für Suchmaschinen schreibst, bezeichnet Google heute als nutzlos – sogar als potenziell schädlich.
Tatsächlich stammt der Hype um SEO-Texte aus einer Zeit, als man Google noch relativ leicht mit Keyword-Massierung beeindrucken konnte. Doch diese Zeiten sind vorbei. Heutige Suchmaschinenalgorithmen sind schlauer und vor allem nutzerzentriert. Google misst Nutzersignale wie Verweildauer, Absprungrate oder Interaktionen auf der Seite. Wenn Besucher:innen einen Text schnell frustriert verlassen, weil er ihre Fragen nicht beantwortet, registriert Google das – und stuft den Inhalt im Zweifel nach unten.
Erfolgreiche Inhalte stellen die Bedürfnisse der Nutzer:innen in den Vordergrund
Sie beantworten alle relevanten Fragen zu einem Thema klar und umfassend, sind gut strukturiert und bieten echten Mehrwert. Einfach ein paar Keywords aneinanderzureihen reicht nicht mehr. Google selbst hat diesen Paradigmenwechsel offiziell festgeschrieben: 2022 führte die Suchmaschine das Helpful Content Update ein. Einen Algorithmus, der Seiten abstraft, die vor allem „für ein gutes Ranking in Suchmaschinen erstellt wurden und nicht, um Menschen zu helfen oder zu informieren“. Algorithmen belohnen stattdessen Inhalte, „die nützlich für Menschen sind“, so Google. Anders gesagt: Die Qualität der Keywords schlägt deren Quantität.
Der Begriff „SEO-Text“ ist veraltet und zu kurz gedacht
Was zählt, ist Content-Qualität. Oder wie es ein Branchenblog passend formulierte: „Rein SEO-optimierte Texte ohne Mehrwert sind heute nicht mehr erfolgreich.“ Statt in „SEO-Texten“ zu denken, sollte man Inhalte schaffen, die einerseits alle Fragen der Zielgruppe beantworten und andererseits suchmaschinengerecht aufbereitet sind. Gute Rankings entstehen nicht durch technische Tricks, sondern indem du der besten Antwort für eine Suchanfrage möglichst nahe kommst.
Texte für Menschen – nicht (nur) für Maschinen
Was macht einen Text hilfreich und einzigartig? Zunächst einmal: Er bietet echten Mehrwert für die beabsichtigte Zielgruppe. Google spricht von hilfreichen, nützlichen und vertrauenswürdigen Inhalten als Schlüssel zum Erfolg. Konkret bedeutet das:
- Hilfreich: Der Inhalt beantwortet die Fragen der Leser vollständig und verständlich. Er löst ein Problem oder befriedigt ein Informationsbedürfnis. Beim Lesen sollte das Gefühl entstehen: „Genau das habe ich gesucht!“
- Einzigartig: Guter Content liefert originelle Informationen oder eine frische Perspektive. Einfach bereits Bekanntes umzuschreiben oder von anderen Websites zu kopieren reicht nicht. Einzigartigen Content bevorzugt Google klar gegenüber duplizierten Inhalten.
- Vertrauenswürdig: Die Informationen müssen korrekt, aktuell und glaubwürdig sein. Wer Expertise in seinem Bereich zeigt (z. B. durch fundierte Daten, Zitate von Expert:innen, eigene Erfahrungen), gewinnt nicht nur das Vertrauen der Leser:innen, sondern auch Pluspunkte bei Google. Die Suchmaschine bewertet Inhalte unter anderem nach Kriterien wie Experience, Expertise, Authority, Trustworthiness (E-E-A-T) – also Erfahrung, Fachkenntnis, Autorität und Vertrauenswürdigkeit.
Man sieht: Im Grunde decken sich diese Kriterien mit dem, was guten Journalismus oder gutes Marketing schon immer ausmacht. Für SEO bedeutet das, dass Texte am besten ranken, wenn sie so gut sind, dass niemand mehr Fragen hat. Google möchte seinen Nutzer:innen die bestmögliche Antwort auf eine Suchanfrage liefern. Unsere Aufgabe ist es also, diese bestmögliche Antwort zu verfassen. Dazu gehört es oft, ein Thema ganzheitlich abzudecken. Studien zeigen, dass umfangreichere Artikel (1500+ Wörter) oft besser ranken, weil sie ein Thema in der nötigen Tiefe behandeln. Wichtig ist aber nicht die Wortzahl an sich, sondern der Sachverhalt, dass keine relevanten Aspekte fehlen.
„Längere Texte performen nur dann gut, wenn jeder Absatz dem Leser oder der Leserin etwas bringt – Bullshit-Bingo und endlose Floskeln nützen niemandem.“
– Jens Hurling, Teamleiter Redaktion und Strategie
Ein weiterer Punkt sind Struktur und Lesbarkeit. Online-Leser:innen scannen Texte häufig, anstatt jeden Satz von Anfang bis Ende zu lesen. Deshalb solltest du Webtexte mit
- Zwischenüberschriften
- Absätzen
- Listen
und anderen Elementen auflockern. Das verbessert die Nutzererfahrung und damit indirekt auch das SEO-Ranking. Visuelle Inhalte wie Bilder oder Infografiken können den Text ergänzen und komplexe Inhalte veranschaulichen – aber nur, wenn sie zum Thema passen und einen Zweck erfüllen. Eine logische Gliederung und klare Sprache helfen sowohl dem Leser als auch Google, den Inhalt zu erfassen.
Kurz gesagt: Schreib für deine Zielgruppe aus Fleisch und Blut
Wenn dieser Content wirklich gut ankommt, dann kommen die Suchmaschinen-Rankings fast von alleine. Googles Algorithmus ist inzwischen sehr gut darin, hochwertige von minderwertigen Seiten zu unterscheiden. Es ist kein Zufall, dass Seiten mit hohem Nutzwert und guter User Experience langfristig oben stehen, während reine SEO-Tricksereien abstürzen.
Die Suchintention als Kompass – auch Prompts haben Intentionen
Eine zentrale Rolle bei erfolgreichem Content spielt die Suchintention (Search Intent) der User:innen. Hinter jeder Google-Suchanfrage steht ein Motiv – das Warum hinter der Suche. Wer dieses Motiv versteht, kann Inhalte genau darauf zuschneiden. Marketing-Profis kennen das: Man muss den Intent treffen, sonst verfehlt selbst der beste Text sein Potenzial.
Im Wesentlichen lassen sich Suchanfragen in drei Hauptkategorien einteilen:
- Informational (informativ): Nutzer:innen suchen nach Informationen oder Antworten auf konkrete Fragen. Hier punkten ausführliche Ratgeber, How-tos, Erklärstücke oder Definitionen, die umfassend und fundiert sind. Beispiel: Eine Suche nach dem Stichwort „Content-Marketing-Strategie erstellen“ erfordert einen erläuternden Artikel, der Schritt für Schritt aufzeigt, wie man vorgeht.
- Navigational (navigationsorientiert): Nutzer:innen möchten zu einer bestimmten Website oder Unterseite gelangen. Sie geben z. B. den Namen eines Unternehmens oder Produkts ein. Für solche Suchanfragen muss der entsprechende Inhalt auffindbar sein – z. B. sollte die Homepage oder die gewünschte Seite ganz oben erscheinen. Hier geht es weniger um langen Text, sondern um klare Strukturen und korrekte Keywords im Titel.
- Transactional (transaktional): Nutzer:innen beabsichtigen eine Aktion, häufig einen Kauf oder Download. Sucht eine Person z. B. nach „SEO Textagentur Angebot“, dann erwartet sie keine langen Fachartikel, sondern überzeugende Landingpages, Produktbeschreibungen oder Calls-to-Action, die zur gewünschten Aktion führen. Inhalte für transaktionale Intentionen sollten auf Conversion optimiert sein, also z. B. Vorteile betonen, Vertrauen aufbauen (Kundenstimmen, Zertifikate) und eine klare Handlungsaufforderung enthalten.
Diese Unterscheidung ist entscheidend, um die richtigen Inhalte in der richtigen Form zu liefern. Bevor wir einen Text erstellen, fragen wir uns also:
- Was wollte die Person wirklich, die dieses Keyword eingab?
- Sucht sie tief gehende Infos?
- Braucht sie eine schnelle Lösung?
- Sucht sie eine bestimmte Website?
Je nach Intention musst du Umfang, Tonality und Format des Contents anpassen. Ein und dasselbe Thema kannst du unterschiedlich aufbereiten, je nachdem, ob die Suchintention eher informativ (Blogartikel), navigational (FAQ-Seite) oder transaktional (Produktseite) ist.
Praxistipp: Analysiere die Google-Ergebnisseite zu deinem Keyword oder einem exemplarischen Prompt
Welche Arten von Inhalten ranken oben? Wenn auf den Top-Positionen vor allem z. B. Listenartikel oder Anleitungen stehen, ist das ein Hinweis auf die vorherrschende Suchintention. Willst du ranken, solltest du ein ähnliches Format liefern – nur besser. Google zeigt damit indirekt, welche Inhalte es für diese Anfrage als relevant erachtet.
Fazit: Lieber guter Content als „SEO-Text“
Der Wandel im Content-Marketing und in der Suchmaschinenoptimierung lässt sich auf eine einfache Formel bringen: SEO-Texte gibt es eigentlich nicht – es gibt nur gute und schlechte Texte. Einen „guten“ Text erkennt man daran, dass er bei der Zielgruppe ankommt und suchmaschinenfreundlich aufbereitet ist. Einen „schlechten“ Text erkennt man daran, dass er weder dem Leser noch Google wirklich gefällt.
Die Wahrheit ist: „SEO-Texte“ im alten Sinne gibt es nicht mehr
Der Erfolg einer Seite hängt nicht mehr von Keyword-Masse oder reiner Technik ab, sondern davon, wie gut ein Text die Suchintention der User:innen erfüllt. Unternehmen, die mit ihren Inhalten erfolgreich sein wollen, müssen sich auf hochwertigen, relevanten Content fokussieren, der den User:innen echten Mehrwert bietet und dadurch auch für Suchmaschinen attraktiv ist. Das schließt sich nämlich nicht aus, sondern bedingt sich gegenseitig: Hilf dem User/der Userin – dann hilft es deinem Ranking.
Wir wissen also, was gemeint ist, wenn jemand nach „SEO-Texten“ fragt …
Unsere Antwort darauf ist jedoch ein Perspektivwechsel. Es geht nicht um Texte für Suchmaschinen, sondern um Inhalte für Menschen, die eine Suchmaschine finden kann. Wer diesen Unterschied versteht und verinnerlicht, setzt auf Qualität statt Tricks – und wird mit besserer Sichtbarkeit belohnt. Denn ein Text, der mit Blick auf die User:innen geschrieben und optimiert ist, rankt langfristig besser und erzielt nachhaltigere Ergebnisse. In diesem Sinne: Lasst uns von „SEO-Texten“ Abschied nehmen und stattdessen exzellente Inhalte schaffen. Die Rankings kommen dann von ganz allein.
Quellen: Die im Artikel genannten Erkenntnisse stützen sich auf aktuelle SEO-Best-Practices und Aussagen von Google sowie Branchenexperten. Weiterführende Informationen bieten unter anderem offizielle Google-Richtlinien (z. B. das Helpful Content Update und die Qualitätskriterien E-E-A-T).