Beim BAM! Bock auf Morgen Festival 2024 in Berlin ging es auch in diesem Jahr wieder ums Thema „Nachhaltiges Marketing“. Mit über 50 Vorträgen und Diskussionsrunden war das Festival eine lebendige Plattform für Expert:innen aus Unternehmen, Wissenschaft und Klima-Aktivismus. Gemeinsam ging es um Strategien etwa zur Förderung von Kreislaufwirtschaft und Marketing für nachhaltigeren Konsum. Wichtige Themen waren die Integration nachhaltiger Praktiken in Unternehmen, kreative Ansätze zur Markenpositionierung und die Rolle des Marketings bei der Förderung ökologisch bewusster Konsummuster.
artundweise war dabei – und wir haben wertvolle Impulse mit nach Hause genommen.
1. Don’t call it nachhaltig – so geht es für Marken raus aus der Nische
Um einen wirklich spürbaren Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit zu bewirken, brauchen Marken vor allem einen stärkeren Hebel. Sie müssen raus aus der Nische und rein in den Mainstream. Denn nur wenn viele Verbraucher:innen viel öfter zu einem nachhaltigen Produkt greifen, vergrößert sich der Marktanteil nachhaltiger Produkte. So lässt sich ein nachhaltigerer Konsum spürbar stärken.
Die entscheidende Frage vor dem Kauf: What’s in it for me?
Verbraucher:innen im Mainstream haben in der Regel eine Haltung zu nachhaltigem Konsum. Oft stehen sie prinzipiell hinter den Zielen für eine ressourcenschonende Produktion, die gut für Menschen und für unseren Planeten ist. Allerdings darf der Kauf für sie nicht mit Nachteilen verbunden sein – also zum Beispiel nicht mit höheren Preisen. Diese Gruppe der Konsument:innen fragt sich: Was bringt der Kauf für mich – What’s in it for me?
Unternehmen müssen ihre Kommunikation daher stark an den entsprechenden Personas ausrichten. Erst dann erreichen sie nicht nur einzelne Käuferschichten, sondern den für den Wandel wichtigen Mainstream.
2. Emotionen beeinflussen Kaufentscheidungen – auch bei nachhaltigen Produkten
In der Vergangenheit war die Vorteilskommunikation etwa bei Bio-Produkten meist eher sachlich und emotionslos. Allenfalls eine grüne Verpackung, das Wort Bio und entsprechende Siegel zeigten an, dass es sich um ein nachhaltiges Produkt handelte.
Doch 70 % der Kaufentscheidungen werden emotional getroffen!
3. Mit Storytelling erschaffen wir verändernde Narrative
Narrative erklären die Welt. Journalist:innen, Autor:innen und – ja, auch Marketer:innen erschaffen Narrative. Und Narrative haben das Potenzial, die Welt zu verändern. Das können Unternehmen sich zunutze machen und durch ihr Storytelling als Marketingstrategie nachhaltige Angebote in den Fokus rücken – auf ihrer Website oder durch Storytelling auf Social Media.
4. Viele Unternehmen arbeiten an nachhaltigen Lösungen – suchen Sie Kooperationen!
Nachhaltigkeit ist seit Jahrzehnten ein Thema – aktuell bekommt sie aber eine neue Dringlichkeit. Um unsere Umwelt und auch unseren Wohlstand dauerhaft zu sichern, müssen wir alle zusammen umsteuern. Nur gemeinsam schaffen wir es. Deshalb sind auch Unternehmen gut beraten, wenn sie sich zusammenschließen und gemeinsame Projekte und Initiativen starten. Schließlich sitzen wir alle im selben Boot.
Dabei kann es glaubwürdiger und ehrlicher sein, zu sagen „Wir sind auf dem Weg“ statt „Wir sind 100 % grün“.
Gerade eingesessene Unternehmen, die sich nachhaltiger aufstellen wollen, punkten hier mit Transparenz und Ehrlichkeit.
5. Die Preisverleihung – Auszeichnung für nachhaltige Projekte
Ein Highlight des BAM! Bock auf Morgen Festivals war die Verleihung der „Marketing for Future Awards“. Innovative Kampagnen wurden ausgezeichnet. Der Preis in Gold ging an BurgerKing Deutschland für seine „Plant-based Revolution“. Eine Kategorie war die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen, die gemeinsam ihr Ziel erreichen. Die Kooperation zwischen Goldeimer und Wildplastic für eine nachhaltige Verpackungslösung, die gleichzeitig das Problem von Plastikmüll in unserer Umwelt angeht, wurde dabei ausgezeichnet.
Die preisgekrönten Projekte überzeugten durch ihre Balance aus wissenschaftlicher Substanz und kreativem Storytelling, das ökologische Nachhaltigkeit zugänglich und inspirierend macht.
Fazit:
Wir erlebten das Festival zu 100 % als inspirierend. Es gab richtig spannende Impulse – und wir freuen uns auf noch mehr gutes Storytelling für effektives, nachhaltiges Marketing! Und: Nächstes Jahr gerne wieder auf dem BAM! Festival für nachhaltiges Marketing.